«Du bist nicht du, wenn du hungrig bist.» Der Werbespruch für den berühmten Snickers-Schokoriegel ist mein tägliches Brot. Beginnt der Magen zu knurren, endet der Spass. Ich werde zum Tier. Zum Raubtier auf Beutefang. Einziges Ziel: etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Ganz nach dem Motto «Erst kommt das Fressen, dann die Moral» räume ich jeden aus dem Weg, der meinem knurrenden Magen nicht Abhilfe verschafft. Ja, dann bin ich unausstehlich. Aber warum?

Schlechte Laune am Morgen? Morgenmuffel. Schlechte Laune nach einer durchzechten Nacht? Kater. Schlechte Laune bei Hunger? Hangry. Ja, richtig gelesen. Der Hunger-Unmut trägt einen eigenen Namen und ist endlich wissenschaftlich belegt. «Hangry» wird zusammengesetzt aus dem englischen «angry» (wütend) und «hungry» (hungrig).

Der Grund für den grimmigen Gemütszustand: Bei einem zu geringen Blutzuckerspiegel stösst der Körper vermehrt Stresshormone und Aggressiv-Macher-Botenstoffe aus. Gemäss Wissenschaftlern sind dies Überbleibsel aus der Steinzeit. Je schlechter ein Hungriger gelaunt war, desto erfolgreicher war er auf der Jagd. Demnach wäre ich in der Steinzeit eine extrem erfolgreiche Jägerin gewesen.

Doch die Zeiten ändern sich. Heute gilt: Je länger der Hungrige lächelnd vor sich hin hungert, desto angesehener ist er. Bestes Beispiel ist das Buffet. Ein Tisch, beladen mit verschiedensten Leckereien. Der vermeintliche Traum wird beim Anstehen zum Albtraum. Der Magen grummelt, ich erzähle der Tante von meinen Lebenszielen. Lächle, schaue dabei zu, wie der beste Wurstaufschnitt auf dem Teller einer kleinen – Tschuldigung – Rotzgöre landet. Der Magen knurrt, ich erzähle dem Hotelgast von meinen Ferienplänen. Lächle, schaue dabei zu wie eine – Entschuldigung – arrogante Zicke den letzten Deziliter Orangenjus in ihr Glas kippt. Der Magen brüllt, das Lächeln ist verschwunden und ich berichte von… – 

SIE VER****** M***KERL NEHMEN MIR SICHER NICHT DAS LETZTE LACHSBRÖTCHEN WEG, SIE VER******** SIE!!!!!!!!!!!!!!

Entschuldigt meinen Ausbruch. Ich war hangry.

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